Fang einfach an! Mit diesem Impuls möchte ich diese neue Beitragsreihe gerne starten. Denn ich kenne es von mir selbst gut, dass ich früher das Schreiben eines Buchprojektes oder anderer Texte, die vor mir lagen, auf einen Sockel gestellt habe.
Was bedeutet das?
Ich habe die ganze Sache so sehr erhöht, dass ich einen Heidenrespekt davor bekommen habe. Auch heute noch, nach über 50 Büchern, die ich für große Verlage schreiben durfte und über 50 Buchprojekten, die ich als Ghostwriterin begleiten durfte und auch im Self-Publishing, also mit meinem Team wirklich bis zum druckfertigen Buch begleiten durfte, merke ich immer wieder, wie kurz vor dem Schreibbeginn in mir ein bestimmter Mechanismus losläuft.
Ich bekomme dann den unwiderstehlichen Drang, den Kühlschrank zu putzen oder ungeliebte Telefonate zu führen, ich sage mal, bei der Rentenversicherung anzurufen oder die Buchhaltung zu machen. Also Dinge, die ich sonst weit nach hinten schieben würde, weil mir das Schreiben viel wichtiger ist und am Herzen liegt — genauso wie meine Kundinnen und meine Kunden.
Plötzlich tauchen Mechanismen auf, Gefühle, ein inneres Drängen, unbedingt etwas ganz anderes zu machen. Manche Menschen putzen ihr gesamtes Bad oder räumen das ganze Haus auf, bevor sie mit dem Schreiben anfangen.
Umgang mit Schreibblockaden
Heute habe ich gelernt, damit umzugehen. Ich weiß, wenn diese Gefühle und Gedanken kommen: „Ah, da seid ihr wieder.“ Ich weiß, auf welchen Platz ich sie dann setzen darf und ich fange einfach an. Genau dies möchte ich dir heute mitgeben und dich dazu einladen, es doch einfach mal auszuprobieren. Setz dich hin und fang einfach mal an. Das muss auch nicht die Einleitung deines Buches sein, auch nicht das erste Kapitel. Wir brauchen Bücher überhaupt nicht von A bis Z zu schreiben. Wir dürfen die Kapitel so schreiben, wie sie uns in den Sinn kommen. Fang einfach mal an und schau, was passiert.
Der erste Entwurf
Ich kann dir versichern, in der Regel ist es nicht der erste Entwurf, den wir in die Welt geben. Der schönste Impuls, den ich mal bekommen habe, stammt von Sylvia Grotsch, eine der besten Astrologinnen, die ich kenne, mit Sitz in Berlin, und die sagte zu mir: „Frau Angermayer, Sie sind so angebunden an Ihre innere Stimme, Sie bräuchten sich eigentlich nur hinsetzen und sagen, bitte diktieren.“ So ist das Schreiben heute für mich tatsächlich eher ein Prozess des Lauschens statt des Denkens.
Denn vielleicht kennst du das auch: Wenn wir zu viel nachdenken beim Schreiben, dann gehen wir weg von uns selbst, dann gehen wir in eine Art Metaposition, entfernen uns, sind nicht mit dem Herzen bei der Sache. Der Kopf, der durchaus seine Berechtigung hat, nämlich später beim Feinschliff, da hat er seinen vollen Raum und darf sich austoben. Er würde zu viel Platz einnehmen, wenn wir ihn direkt von Anfang an einspannen.
Inspiration zum Starten
Ich lade dich heute ein: Fang einfach mal an, stell dein Buch nicht auf einen Sockel, putz nicht erst das Bad (und auch nicht das Waschbecken), sondern fang einfach mal an.
Mein Name ist Karen Christine Angermayer, ich freue mich sehr, dich auf deinem Weg ein Stück begleiten zu dürfen und ich freue mich, wenn du meinen nächsten Beitrag wieder liest.