Roman oder Ratgeber schreiben: Was macht den Unterschied?

Vielleicht hast du auch schon einmal darüber nachgedacht, einen Roman zu schreiben? Oder einen Ratgeber zu einem Thema, in dem du dich sehr gut auskennst. Was macht den Unterschied zwischen diesen beiden Buch-Arten aus?

Dem gehen wir heute mal auf die Spur – damit du für dich die beste Entscheidung treffen kannst 🙂

Jetzt die Folge hören!

Zielsetzung und Zweck

Ein grundlegender Unterschied zwischen einem Ratgeber und einem Roman ist die Zielsetzung: Ratgeber sind darauf ausgelegt, Wissen zu vermitteln und den Leser mit praktischen Handlungsanleitungen zu unterstützen, sei es in Bereichen wie Gesundheit, Finanzen oder Beziehungen.

Romane hingegen dienen der Unterhaltung und dem künstlerischen Ausdruck. Sie entführen uns in neue Welten und lassen uns miterleben, wie Figuren (Charaktere, Heldinnen und Helden) Abenteuer, Konflikte und große Lieben und Siege oder auch große Verluste und Niederlagen erleben.

Struktur und Aufbau

Ein Ratgeber zeichnet sich durch eine klare Gliederung aus (in der Regel ein linearer Aufbau in der Vermittlung der Inhalte A-B-C…), während ein Roman einer spannungsgeladenen Erzählstruktur folgt, die den Leser immer tiefer in die Geschichte hineinzuziehen vermag.

Die klassische Dramaturgie, die in den meisten Fällen aus Einleitung, Konflikt, Höhepunkt und Auflösung besteht, ist im Roman essentiell. Wie überall im Leben gibt es “Musterbrecher”, die alles anders machen wollen und sich überhaupt nicht an Regeln halten. Wobei sich mir die Frage stellt, ob dies sinnvoll und dem Lesevergnügen dienlich ist. Denn um Regeln zu brechen, sollten wir sie zumindest erst einmal gut beherrschen 😉

Die oben genannte Dramaturgie muss im Übrigen nicht in dieser Reihenfolge erfolgen. Vielleicht kennst du Bücher, die den Schluss erzählen oder andeuten – und die Geschichte “rückwärts” erzählen. Das kann durchaus spannend sein.

In einem Ratgeber können Kapitel oft auch unabhängig voneinander gelesen werden und wir verlieren den Spannungsfaden nicht – einfach weil sich in der Regel nicht alles auf den “einen Moment” hin zuspitzt wie bei einem Roman.

Schreibstil und Sprache

Im Ratgeber wird Klarheit großgeschrieben. Die Sprache ist präzise und direkt, um das vermittelte Wissen verständlich zu machen.

Romane hingegen nutzen eine erzählende, oft poetische Sprache.

Subtext und Metaphern spielen eine große Rolle, um die Geschichte lebendig zu gestalten und unseren LeserInnen die Möglichkeit zu geben, zwischen den Zeilen zu lesen.

Jetzt die Folge hören!

Inhalt und Recherche

Ratgeber erfordern Recherche und Stimmigkeit (Richtigkeit der Aussagen).  In Romanen genießen wir AutorInnen die kreative Freiheit, ganze fiktive Welten zu erschaffen, die losgelöst von der Realität existieren.

Wenn diese Welten stimmig und realistisch gestaltet sind, können sie genauso überzeugend wirken und unser Leserlebnis bereichern, wie es uns Werke wie zum Beispiel “Harry Potter” oder der “Herr der Ringe” vormachen.

Wenn du selbst einmal einen Roman schreiben möchtest oder eine Romanwerkstatt besuchen willst, komm doch einfach mal in einen meiner Workshops! In wenigen Wochen, im Mai, biete ich zum Beispiel in Mainz eine Roman- und Drehbuchwerkstatt an.

Nähere Infos erhältst du gerne bei mir unter: hallo@angermayer-sorriso.com

Im nächsten Beitrag gehe ich speziell für dich auf das Thema Kinderbuch ein, das wiederum ein paar eigene Regeln hat.

Bis dahin wünsche ich dir eine gute Zeit und viel Freude beim Schreiben!

 

Karen Christine Angermayer
Nach oben scrollen