Absagen und negatives Feedback: So bleibst du als AutorIn stark und positiv

In der Welt des Schreibens und Veröffentlichens ist Kritik ein unvermeidlicher Begleiter. Doch wie geht man als Autor mit den Reaktionen der Welt um? Wie verarbeitet man Absagen von Verlagen oder negatives Feedback, sei es aus dem Bekanntenkreis oder in Form von Amazon-Rezensionen?

Diese Fragen möchte ich heute mit dir erörtern und dir einige wertvolle Strategien an die Hand geben.

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Eine persönliche Geschichte über Kritik

Vor über zehn Jahren, als mein Buch „Verführung mit Worten: 33 Quickies für erfolgreiche Texte“ erschien, erhielt ich eine E-Mail von einer unbekannten Dame.

Sie erzählte darin, dass ihr Mann sie nach 30 Jahren Ehe für eine jüngere Frau verlassen habe und dass sie mein Buch im Buchhandel angeekelt wieder zur Seite gelegt hätte. “Muss denn immer alles sexy sein?”, fragte sie.

Diese Nachricht traf mich damals hart und war schockierend für mich, sie tat mir weh. Denn ich war freudig und stolz, mein Buch war gerade erst erschienen.

Heute würde ich anders damit umgehen. Ich habe nicht auf diese E-Mail reagiert, denn es ist nicht notwendig, auf jede Kritik oder jeden Kommentar zu antworten. Doch es ist wichtig, die Thematik hinter einer Kritik zu erkennen – und sie dort lassen zu können, wo sie hingehört: Diese Dame hatte offensichtlich ihre eigenen Herausforderungen gemacht und Emotionen durchlebt, die nichts, aber auch gar nichts mit mir und meinem Buch zu tun hatten.

Umgang mit negativer Kritik und Absagen

Kritik ist für Autoren unvermeidlich. Ich kenne keinen Autorenkollegen und keine Kollegin, die nicht auch schon negative Rezensionen erhalten haben.

Es ist daher immer wieder entscheidend, sich daran zu erinnern, dass Kritik und negatives Feedback nur ein kleiner Teil des großen Ganzen sind. Denn wir können unser Handwerk meisterlich beherrschen und das beste Buch der Welt schreiben: Wir werden nie alle Leser für uns gewinnen! Dazu sind die Geschmäcker der Menschen viel zu verschieden.

Dennoch neigen wir oft dazu, diesen Momenten oder Feedbacks eine übermäßige Bedeutung beizumessen.

Konstruktive vs. destruktive Kritik

Es gibt unterschiedliche Arten von Kritik: konstruktive und destruktive Kritik.

Konstruktive Kritik, wie sie von Profis oder Lektoren in Verlagen kommt, bietet oft wertvolles Feedback. Diese Menschen haben Erfahrung und einen frischen Blick auf das Werk, und es ist wichtig, sich anzuhören, was sie zu sagen haben.

Destruktive Kritik hingegen kann oft aus Neid oder Missgunst resultieren. Sie kann auch einfach so daher gesagt sein, ganz spontan und unüberlegt und vielleicht überhaupt nicht mit der Absicht, uns zu verletzen. Sie kann auch von Menschen stammen, die einfach unachtsam sind und nicht wissen, wie man Feedback gibt, mit dem der Empfänger oder die Empfängerin umgehen kann.

Feedbackgeben will gelernt sein! Das ist auch täglich in Unternehmen zu erleben, nicht nur beim Bücherschreiben.

Es ist wichtig, diese Art der Kritik zu erkennen, die uns nicht gut tut, und sich nicht davon entmutigen zu lassen.

Reaktionen auf Kritik

Es gibt außerdem verschiedene Möglichkeiten, auf Kritik zu reagieren – nicht nur eine.

Eine Möglichkeit ist, wie ich es getan habe (und ich beantworte wirklich nur wenige Mails NICHT!) überhaupt nicht zu reagieren. Wertschätzung für Feedback ist immer angebracht, aber es ist auch in Ordnung, mal nicht zu reagieren.

Wichtig für künftige Erfahrungen finde ich, die Gefühle nicht komplett von sich abprallen zu lassen, sondern auch durchlässig zu sein und zu spüren, was die Kritik in mir auslöst. Denn so kann ich Strategien entwickeln, anders mit ihnen umzugehen.

Selbstbewusstsein stärken

Ein starkes Selbstbewusstsein ist essentiell, um mit Kritik umzugehen. Tägliches Schreiben und die Praxis der Morgenseiten, inspiriert von Julia Cameron, können dabei helfen.

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Abschließende Tipps

Zum Schluss möchte ich dir noch zwei Tipps mitgeben:

Entwickle ein starkes Selbstbewusstsein, um Kritik künftig gelassen(er) entgegenzutreten.

Vergleiche dich nicht zu sehr mit anderen und erkenne täglich an, wer du bist und was du schon alles erreicht hast.

Ich hoffe, dieser Beitrag war wieder sehr wertvoll für dich.

Ich freue mich darauf, dich bei deiner Reise zu begleiten.

Karen Christine Angermayer
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