Hast du schon einmal darüber nachgedacht, in welchen Bereichen du dich überall auskennst, was du in deinem Leben schon erlebt und gemeistert hast? Auch, was für dich schwierig war und wo du gesagt hast: „Daran habe ich echt geknabbert. Das hat mir wehgetan. Ich habe es überwunden oder bin dabei, es zu überwinden.“ Hast du dir darüber schon mal Gedanken gemacht?
Eine Liste deiner Themen erstellen
Ich möchte dich heute dazu einladen, eine Liste deiner Erfahrungen und Lebensthemen zu erstellen. Denn hinter allem, was du erlebt hast, steht etwas, worüber du schreiben könntest!
Authentizität in deinen Texten
Häufig bekomme ich Texte oder Manuskripte zur Beratung, bei denen ich das Gefühl habe: Der Autor bzw. die Autorin weiß gar nicht, worüber er oder sie schreibt. Ich will es dir verdeutlichen am Beispiel eines Romanprojekts, in dem die weibliche Erzählerin von ihrem Ehemann betrogen wurde. Ich konnte beim Lesen deutlich spüren, dass die Autorin entweder eine solche Situation so noch nie erlebt hat – oder sehr viel zurückgehalten hat aus ihrer Erlebniswelt. Beides ist möglich. Auch in der Ratgeberwelt finden sich solche Beispiele, dass ein Thema nicht wirklich in der Tiefe ausgelotet wird. Den Büchern fehlt es dann meist an Saft und Kraft. An einem echten Herzschlag, wie ich es gerne nenne.
Erzähle aus deiner Erfahrungswelt
Jeder von uns trägt ganz bestimmte Themen in sich. Dinge, über die wir Bescheid wissen, weil wir sie selbst erlebt haben, weil sie in unserer Familie vorkommen oder weil wir sie im Freundeskreis gerade mit begleiten. Genau diese Themen sind es, die deinen Büchern Glaubwürdigkeit und Authentizität verleihen. Darum grabe nach ihnen.
Schreibe am allerbesten über das, was du aus erster Hand erlebt und erfahren hast. Je tiefer du eintauchen kannst, umso freier bist du. Wir sprachen ja schon ausführlich über das Thema innere Freiheit in den vorangegangenen Beiträgen. (Wenn du sie noch nicht gelesen hat, lies sie.)
Wähle deine Themen weise
Ich zum Beispiel kann gut über Inseln wie Sizilien oder Teneriffa schreiben, weil ich dort lebe oder häufig dort bin. Ein anderes Thema, das mich sehr interessiert, ist der Schutz unserer Meere.
Eintauchen in unbekannte Themen
Jetzt sagst du vielleicht: „Verflixt, ich hatte aber eigentlich vor, ein Buch zu einem Thema zu schreiben, in dem ich noch nicht ganz sattelfest bin.“ Davon möchte ich dich auch überhaupt nicht abbringen, doch dann tauch, bevor du mit dem Schreiben beginnst, wirklich tief in diese Welt ein. Beschäftige dich mit dieser Welt, der Umgebung, den Menschen. Fahr für ein paar Wochen, Monate oder kontinuierlich immer wieder dorthin. Lebe dich ein. Sei Mensch dort, nicht Urlauber. Sprich mit Menschen vor Ort. Sammle so viele direkte Erfahrungen wie möglich. Bücher, Websites oder Kanäle wie YouTube helfen bei der Recherche. Doch das wahrhaftige Erleben bringt oft die besondere Farbe und den Reiz in deine Texte, sodass deine Leser sagen: „Da bin ich wirklich mit eingetaucht!“
Natürlich hast du als Autorin oder Autor auch fiktionale Freiheiten und darfst auch noch Dinge dazu erfinden. Doch der echte „Touch“ macht einen großen Unterschied. Probier es mal aus.
Begeisterung ist der Schlüssel
Schreibe auch unbedingt über das, was dich wirklich begeistert. Bist du von dem Thema, über das du schreiben willst, wirklich angetan? Brennt da ein Feuer in dir? Oder hast du das Gefühl, du solltest dieses Buch schreiben, weil jemand zu dir gesagt hat: „Du weißt doch so viel darüber“?
Wo liegt deine echte Begeisterung? Denn wenn diese nicht gegeben ist, werden deine Texte und Bücher deine Leser und Kunden kalt lassen oder zumindest nicht richtig warm werden lassen. Und das wollen wir nicht.
Lass mich wissen, wie es bei dir klappt. Ich wünsche dir alles Gute und freue mich, wenn du beim nächsten Beitrag auch wieder dabei bist.
Und schreib dein Buch!
Karen Christine Angermayer