Was passiert nach dem Exposé: Der Weg deines Buches im Verlag

In diesem Artikel möchte ich dir einen Einblick in den Produktionsprozess geben, den dein Buch von der Manuskripteinreichung bis zum Verkauf im Buchhandel zurücklegt.

Der Weg durch das Lektorat

Nachdem dein Exposé so erfolgreich war, dass ein Lektor oder eine Lektorin es auf den näher zu betrachtenden Stapel legt, wird es in den sogenannten Lektoratsrunden besprochen.

Hier treffen sich Lektorinnen und Lektoren in regelmäßigen Abständen, um ihre Lieblingsprojekte zu diskutieren. Wenn dein Manuskript es bis hierhin geschafft hat, ist das schon ein großer Erfolg!

Sobald ein Lektor oder eine Lektorin daraufhin dein Buch ins Programm aufnehmen möchte, erhältst du ein Angebot oder einen Vertragsentwurf. Dieser wird entweder direkt an dich oder an deine Literaturagentur geschickt.

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Vertragsverhandlungen und Zusammenarbeit

Der nächste Schritt sind die Vertragsverhandlungen. Wenn du dir unsicher bist, ob du diese alleine meistern kannst, ist eine Literaturagentur eine hilfreiche Unterstützung. Nach erfolgreicher Verhandlung unterzeichnest du den Autorenvertrag und die Zusammenarbeit beginnt offiziell.

In mehreren Runden arbeitest du mit dem Lektor oder der Lektorin daran, dein Manuskript auf die höchste Qualitätsstufe zu bringen. Dies beinhaltet meist intensive Korrekturen und konstruktives Feedback.

Mein Tipp: Es gibt Verlage, deren Lektorat eher oberflächlich stattfindet. Wenn du daher ganz sicher gehen willst, dass dein Buch wirklich seine bestmögliche Qualität erreicht hat, lass doch vorher professionell beraten. Denn hinterher ist es zu spät!

Vom Lektorat zum Korrektorat

Nach Abschluss des Lektorats geht dein Manuskript in das Korrektorat. Hier wird vor allem auf die neue deutsche Rechtschreibung und Grammatik geachtet. Verlage arbeiten inzwischen oft mit externen Korrektoren zusammen.

 

Herstellung und Coverdesign

Nach der Freigabe durch das Korrektorat geht dein Manuskript in die Herstellungsabteilung. Hier werden Cover und das Innenlayout gestaltet.

Das Innenlayout wird auch als Buchblock bezeichnet. Manchmal wird parallel zum Lektorat schon am Cover gearbeitet, je nach Vorgehensweise des Verlages.

Als Autor hast du hier ebenfalls Mitspracherecht. Dein Bauchgefühl ist wichtig, also scheue dich nicht, Änderungen anzusprechen, wenn du mit dem Design nicht zufrieden bist.

Druckvorbereitung und Druckfahne

Sind alle gestalterischen Arbeiten abgeschlossen, folgt die Druckvorbereitung. Hier wird der Umbruch erstellt, der insbesondere bei Kinderbüchern mit Illustrationen einiges an Zeit in Anspruch nimmt. Doch auch ohne Zeichnungen gehen hier schnell mal ein paar Wochen ins Land, bis alles sitzt.

Du erhältst diese Druckfahne noch einmal zur Ansicht. Früher kam diese in Papierform, heute meist als PDF-Datei. In dieser Phase stellst du sicher, dass alle Änderungen korrekt umgesetzt wurden und keine Fehler im Text enthalten sind.

Dein OK zählt. Der Verlag ist danach nicht mehr für Fehler verantwortlich (steht sogar in manchen Verträgen!).

Marketing und Veröffentlichung

Parallel zur Druckvorbereitung beginnt meist schon das Marketing des Verlags für dein Buch.

Die Marketingabteilung erstellt einen Plan, arbeitet eng mit der Presseabteilung und dem Vertrieb zusammen. Diese Abteilungen sorgen dafür, dass dein Buch sowohl im stationären Buchhandel als auch im Internetbuchhandel gut vertreten ist. Je nach Größe des Verlags verfügt er über ein kleineres Team oder ein „Heer“ an Handelsvertretern, die durch die Buchhandlungen reisen und ihnen dein Buch zusammen mit den weiteren aktuellen Neuerscheinungen vorstellen.

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Die ersten Exemplare kommen!

Pünktlich zur Veröffentlichung erhältst du deine Belegexemplare. Je nach Verlag können das zwischen 10 und 30 Exemplare sein. Dies wird im Autorenvertrag festgelegt.

Zum Schluss noch ein Hinweis: Als Autor endet deine Arbeit nicht mit dem Schreiben. Auch die Vermarktung deines Buches ist ein wesentlicher Teil, der zum Erfolgsprozess dazu gehört.

Darüber werden wir in einem kommenden Artikel sprechen.

Du möchtest wissen, wie der Weg im Selfpublishing aussieht? Dann bleib dran und lies auch meinen nächsten Beitrag!

Karen Christine Angermayer
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