Befreie dein Schreiben (2): Freewriting, Perspektivwechsel und das Ende vom Perfektionismus

Hallo und willkommen zu diesem neuen Beitrag, in dem es erneut um deine innere Freiheit als Autorin und Autor geht. Wir haben bereits darüber gesprochen, dass viele Menschen es nicht mehr gewöhnt sind, frei und ohne Ziel zu schreiben. In der Regel haben unser Schreiben und unsere Veröffentlichungen einen Sinn und Zweck. Das führt dazu, dass wir erst wieder lernen dürfen, uns hinzusetzen und einfach drauflos zu schreiben, wie uns die Feder gewachsen ist.

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Free Writing: Der erste Schritt zur Freiheit

Ich möchte dich heute ermutigen, dir ein Zeitfenster von sieben Minuten zu setzen und ohne Unterbrechung zu schreiben. Als Hilfestellung habe ich ein Schreibjournal kreiert, das „Schreib und sei frei“ heißt und dir dabei helfen soll, in diese Sieben-Minuten-Routine zu finden. Warum sieben Minuten? Ganz einfach. Ich habe die Erfahrung gemacht: Alles, was zehn Minuten oder länger dauert, ist oft zu viel. Wir denken dann schnell: „Dafür hab ich keine Zeit.“ Sieben Minuten dagegen sind ein super Zeitfenster, ob für ein kurzes Bodyworkout, eine geführte Meditation oder eine Schreibroutine.

Wenn du dies täglich über einen Zeitraum von 14 Tagen oder drei Wochen tust, wirst du merken, wie du dich freier fühlst. Ideen, Erinnerungen, neue Ansätze und Problemlösungen sprudeln plötzlich nur so aus dir heraus, egal ob für deinen privaten Alltag oder dein Business. Wichtig ist, dass du dich selbst nicht zensierst – schreibe wirklich einfach drauflos. Man nennt das auch Free Writing. Probiere es aus und experimentiere damit.

Neue Genres erforschen

Eine weitere Anregung von mir: Probier doch auch mal aus, in einem neuen Genre zu schreiben. Wenn du bislang für Erwachsene geschrieben hast, dann schreibe ein Kinderbuch. Oder wenn du für Kinder und Jugendliche geschrieben hast, schreibe für Erwachsene, z. B. für Senioren oder junge Erwachsene auf dem Weg ins Berufsleben. Wechsle auch einfach mal spielerisch in die Welt von Krimi, Fantasy, Science Fiction … und lass dich von deinen eigenen Ideen überraschen. Ein krasser Genrewechsel kann sehr befreiend sein und lässt dich wachsen.

Perfektionismus loslassen

Mach dich auch frei von deinem eigenen Perfektionismus. Ich selbst habe einen enorm hohen Anspruch an mein Schreiben und an meine Beratungsqualität. Doch Topqualität und Perfektionismus sind zwei unterschiedliche Seiten einer Medaille. Übertriebener Perfektionismus kann dazu führen, dass wir nicht loslassen, sowohl beim Schreiben als auch dann, wenn es an die Veröffentlichung geht.

Erlaube dir einfach mal probehalber, richtig schlecht zu schreiben. Sage dir: „Der erste Entwurf heute darf richtig schlecht werden.“ Denn bearbeiten kannst du ihn immer noch!

Das Thema „Shitty First Draft“ von Anne Lamott, Bestsellerautorin und Schreiblehrerin aus den USA, werde ich in einem anderen Beitrag genauer beleuchten.

Ich wünsche dir ganz viel Freude und Erfolg und vor allem auch ganz viel Freiheit beim Schreiben. Lass mich wissen, wie es geklappt hat.

Mein Name ist Karen Christine Angermayer und ich freue mich, dich auf deinem Weg zu begleiten.

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